Von Helmut Lorscheid
1.12.2013
In der Kunstszene geht es zu, wie in der Mode. Wenn etwas modern ist, möchten es alle haben. So ist es derzeit mit Performance: Sie ist plötzlich hipp. Performance-Künstler werden mit Kunstpreisen ausgezeichnet. Das ist schön so, bleibt die Frage, wie lange diese Wertschätzung anhält. Im Moment jedenfalls, ist Performance „angesagt“. An vielen Kunstorten gehört sie derzeit zur Vernissage wie Sekt und Häppchen. Aber auch ohne diesen Modetrend wäre es sinnvoll und wichtig, einen Blick auf die regionale Performancelandschaft zu werfen und damit auf PAErsche, das Aktionslabor NRW. Diese Köln/Bonn/Essener Künstlergruppe um den erfahrenen, seit Jahrzehnten international tätigen Performance-Künstler Bois Nieslony, sorgt seit gut zwei Jahren dafür, dass Performance zumindest an den drei Standorten Köln, Bonn und Essen zum Kunstalltag gehört.
Von Denise Steger
26.11.2013
Rainer Roßbach erzählt vom Fahren, vom Unterwegssein in der ganzen Welt, in Indien, Italien, den USA und vielen Orten in Deutschland. Er erzählt von den zahlreichen Dingen, die ihm begegnet, an ihm vorbeigezogen sind, mal flüchtig, mal intensiv, die seinen Blick trafen und wieder verließen: Straßenränder, Zeichen, Industrieanlagen, Äcker, Wortfetzen, Plakate, Tiere… Er nimmt sie auf, unzählige, isoliert sie aus dem visuellen Strom mit seiner Kamera und durch seine Skizzen und schafft einen „großen Baukasten“ voller Versatzstücke - Rohmaterial für sein grafisches Werk. Seine Arbeit findet an den Übergängen von digitaler Struktur, Typografie, Fotografie, Zeichnung und Malerei statt.
Von Denise Steger
17.11.2013
Das Esszimmer“ – ein ungewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Galerie. Zwei langgestreckte Räume, davon war der Vordere ursprünglich eine Hofeinfahrt, der hintere eine Druckerei, getrennt durch einen kleinen Innenhof, hat die Basler Künstlerin Sibylle Feucht in Bonn-Kessenich, unweit der Museumsmeile, für Einzelausstellungen eingerichtet. Am 27. Oktober 2011 eröffnete sie diesen, jenseits kommerziellen Ambitionen etablierten Kunstraum mit Skulpturen von Martin Müller unter dem Titel „Maschinen und andere Menschen“. Inzwischen kann Sibylle Feucht, bei 5-6 Ausstellungen jährlich, auf ein breites Spektrum künstlerischer Positionen zurückblicken, die sich bewusst keiner konzeptionellen Ausrichtung beugen. Zurzeit ist die aus Lyon stammende Künstlerin Perrine Lacroix mit zwei Installationen unter dem Titel „Mauer“ im Esszimmer vertreten.
Refugium für Kunst und Künstler
Von Denise Steger
7.11.2013
Wer die insgesamt 5 Ausstellungsräume und 4 Kabinette der Michael-Horbach Stiftung in der Kölner Südstadt betritt, ist überwältigt, zum einen von der Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit des Stiftungsgründers, zum anderen von den großzügigen Präsentationen zeitgenössischer Kunst, die unverkennbar den Stiftungsgedanken in seinen verschiedenen Richtungen wiedergeben. Die im Jahr 2000 von dem kulturpolitisch hoch engagierten Ex-Unternehmer und Fotografen Michael Horbach ins Leben gerufene Stiftung, die wohltätige Projekte im Kontext zur Kunst unter der Maxime „Hilfe zur Selbsthilfe“ fördert, hat seit 2011, durch die Neueröffnung der Kunsträume, auf über 1000m² ein bleibendes Refugium für Kunst und Künstler geschaffen.