Von Anna Gesher
14.1.2014
Der Stuttgarter Arzt und Tropenmediziner Dr. Dr. Gustav Rau (1922-2002) widmete sein Leben und sein ganzes Vermögen, das er aus dem Verkauf des millionenschweren elterlichen Unternehmens erzielte, kranken Kindern in Afrika, aber auch der Kunst. Seine wertvolle Sammlung vermachte er 2001 UNICEF. Ein Kern von 152 Gemälden wird bis 2026 im Arpmuseum Bahnhof Rolandseck in wechselnden Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, während die übrigen Werke nach und nach verkauft, und die Erlöse in die UNICEF Stiftung einfließen. Seit 1958 baute Gustav Rau eine der wohl aussergewöhnlichsten Privatsammlungen der Welt auf, die einen Zeitraum vom Mittelalter bis zum 20. Jh. umfasst und Werke von Fra Angelico, Lucas Cranach, El Greco, Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Claude Monet, Auguste Renoir und viele andere umfasst.
Das Werk des Kupferstechers Joseph von Keller
Von Denise Steger
5.1.2014
In einer Zeit vor der Fotografie wurden Kunst-Reproduktionen durch die graphischen Künste, im Wesentlichen durch den Kupferstich erstellt. War zu Beginn des 19. Jahrhunderts „Kunst“ noch ein hoheitliches Privileg, fand sie im Verlauf der Zeit Eingang in bürgerliche Kreise. Reproduktionen der großen Meisterwerke waren gefragt und wurden erworben. Auch nahm im Hinblick auf den wiedererstarkenden rheinischen Katholizismus im Konflikt mit dem preußischen Staat die Nachfrage nach religiösen Motiven stark zu. Joseph von Keller (1811-1873), Professor und Leiter der Kupferstecherklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie, war ein Meister seines Fachs; heute ist er so gut wie in Vergessenheit geraten.
Eine Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum Köln
Von Denise Steger
20.12.2013
Wer heute Kölns Einkaufsmeile, die „Schildergasse“, in dichtem Gedränge entlangeilt, wird wohl kaum daran denken, dass sich genau hier die Werkstätten der bedeutendsten Kölner Maler des Mittelalters befunden haben, die der „Schilderer“. Namentlich kennt man bis auf Stefan Lochner keinen der Altkölner Maler, da sie sich als Handwerker verstanden und meist mehrere Hände an einem Werk beteiligt waren, Signaturen dem entsprechend fehlen. Die Forschung bedient sich „Notnamen“, um die Werke, insbesondere die prächtigen weltweit berühmten Flügelaltäre, einordnen zu können. Das Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud geben in der Ausstellung „Geheimnisse der Maler“ dem Betrachter erstmals einen faszinierenden Einblick hinter die Kulissen dieser Werkstätten und stellt die spannenden Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes eindrucksvoll vor.
Eine Präsentation im Roentgen-Museum Neuwied
Von Anna Gesher
8.12.2013
„Gemälde, Grafiken und Plastiken zeitgenössischer mittelrheinischer Künstler“ ist der offizielle Titel der Jahreskunstausstellung im Roentgen-Museum (ehemals Kreismuseum) in Neuwied. Die Ausstellung, die einen breiten Querschnitt regionalen Kunstschaffens auf hohem Niveau präsentiert, ist am Mittelrhein einzigartig und hat Tradition. Das ehemalige Kreismuseum gehörte zu den ersten Museen, die nach dem Krieg wiedereröffnet wurden, dem entsprechend fanden bisher bereits 67 Jahreskunstausstellungen statt. War in den Anfängen die Beteiligung auf 30 Künstler aus der engeren Neuwieder Umgebung beschränkt, so hat sich der Gebietsradius der Teilnehmenden bis heute erheblich erweitert und reicht etwa von Boppard bis Bad Honnef, zudem haben alle, die in der Region geboren wurden, das Recht, Werke einzureichen. Der Platz in den drei großzügig angelegten Räumen des Museums ist allerdings begrenzt, und so musste eine 7-köpfige Fachjury aus rund 250 Werken eine Auswahl treffen.