Tara Donovan im arp museum Bahnhof Rolandseck
Von Anna Gesher
2.10.2013
Die Architektur Richard Meiers, die das Arp Museum hoch am Berghang von Rolandseck so entscheidend prägt, erweckt mit ihren großflächigen Glasfenstern, ihrem permanenten visuellen Austausch der Siebengebirgslandschaft außen mit den lichtdurchfluteten Räumen innen, wohl den Wunschtraum jedes Kunstschaffenden, hier mit seinem Werk den Dialog zu wagen. Der New Yorker Künstlerin Tara Donovan gelingt mit ihren Wandreliefs und raumgreifenden Skulpturen dieser Dialog scheinbar spielend. Oszillierende Gebilde, die vom „höchsten Himmelsgewölbe“ oder vom „tiefsten Meeresgrund“ stammen könnten, ziehen den Betrachter in ein optisches Abenteuer, das es näher zu ergründen gilt. Die Basis ihrer Arbeit sind ausgewählte Alltagsgegenstände, wie Plastikfolien, Trinkhalme, Zahnstocher, Stahlnadeln… doch sind gerade sie in ihrer vermeintlichen Profanität hochwertige Werkstoffe, die relativ preiswert und in großen Mengen jedezeit verfügbar sind, und es ist nicht verwunderlich, dass in den letzten Jahrzehnten sich zahlreiche Künstler gerade solche Materialien zu Nutze machten, freilich mit anderen Ergebnissen als Tara Donovan.
Von Denise Steger
18.9.2013
Das Leben als „ständige Rechnung von Gewinn und Verlust“ – Jonahan, die Hauptfigur dieses kurzen Romans, gehört zu den Verlierern. An der Schwelle zum digitalen Zeitalter verliert er seine Arbeit, seine Freunde, und Schritt für Schritt auch seine Gesundheit. Auf sich selbst zurückgeworfen, stellt er die ihm gegenüberstehende Gesellschaft permanent und kritisch in Frage. Der Roman erschien in einer ersten Auflage in gedruckter Version 2009 und in einer zweiten, auf zehn Exemplare limitierten Auflage als handgebundenes Künstlerbuch mit Handzeichnungen und Grafiken bei Edition das Labor/ Mülheim a. d. Ruhr 2011. Der gesamte, leicht überarbeitete Text ist nachstehend zu lesen.
Von Denise Steger
8.9.2013
Die bretonische Künstlerin Isthme (Isabelle Thomas-Loumeau) stellt anlässlich eines Künstleraustausches der Partnerstädte Linz am Rhein – Pornic zusammen mit acht weiteren Kollegen ihre Werke in der Stadthalle in Linz aus. Die in Nantes geborene graduierte Politikwissenschaftlerin und Städteplanerin studierte nach ihrer Übersiedelung nach Kanada bildende Kunst am Saidye Bronfman Center in Montreal und arbeitet seit dieser Zeit als Malerin. 2007 nach Frankreich zurückgekehrt, entwickelte sie in der Region Pays de Loire, zwischen dem Atlantischen Ozean und der Loire-Mündung, ihr zeichnerisches und malerisches Werk. Als leidenschaftliche Seglerin, die zweimal den Atlantik überquert hat, sind es vor allem ihre Im- und Expressionen von der Weite, der Gewalt, aber auch der Ruhe des Ozeans, die den Betrachter in den Bann ziehen.
Von Denise Steger
1.9.2013
Südlich von Koblenz, in dem kleinen Rheinort Spay, hat sich die Künstlerin Ute Krautkremer einen Traum verwirklicht – den Bau eines Ateliers ausschließlich aus CO2-neutralem, energieeffizientem Holz, entwickelt von dem Architekten Andreas Roll. Der zweistöckige Bau, der als so genanntes „Leuchtturmprojekt“ im Rahmen der Holzclusterinitiative von der EU gefördert wurde und als Arbeits- Lager- und Ausstellungsraum dient, bildet in seiner Architektur eine Einheit mit den Arbeiten der Künstlerin, die im wesentlichen ihre Ideen und Materialien aus der sie umgebenden Natur schöpft. In einem speziell entwickelten und erprobten Papierabgussverfahren schafft Ute Krautkremer ein unerschöpfliches Formenrepertoire, das von großformatigen Wandreliefs bis zu frei im Raum schwebenden Skulpturen reicht.