Eine Kölner Handschrift aus dem Jahr 1434
Von Elli Grawe
27.10.2013
Das Linzer Missale gehört zu jenen spätgotischen liturgischen Handschriften, die, für eine Pfarrei abseits der großen Kirchenzentren bestimmt, in Vergessenheit gerieten. Das im Pfarrarchiv Linz unter der Signatur Hs1 aufbewahrte Messbuch hat bis vor 10 Jahren nie eine Beschreibung oder eine wissenschaftliche Bearbeitung erfahren. Das für eine Gebrauchshandschrift außergewöhnlich reich mit Bild- und Goldinitialen ausgestattete und gut erhaltene Missale gehört aber zweifellos zu einem wichtigen Zeugnis Kölner Buchmalerei aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts , zudem die Vollendung der Handschrift auf den Tag genau datiert ist, der Schreiber sich mit Namen nennt und die Auftraggeber über zahlreiche Wappeninitialen erschließbar sind.
Von Denise Steger
20.10.2013
August Macke gehört zu den herausragenden Künstlern des Rheinlands. Nicht nur als Maler, sondern ab 1911 auch als kulturpolitischer Organisator, der es verstand, ein europaweites Beziehungsnetz zwischen Museen, Kunsthändlern und Kollegen zu schaffen, um so der Kunst der Moderne, insbesondere dem „Rheinischen Expressionismus“ zum Durchbruch zu verhelfen. Als Mitbegründer des Blauen Reiters, als Mitinitiator der Kölner Sonderbundausstellung 1912, der Bonner Ausstellung „Rheinische Expressionisten“ oder des deutschen Herbstsalons in Berlin 1913, war der Einsatz dieses unermüdlichen Kosmopoliten immens. Macke spürte jedoch sehr bald, dass ihm sein Engagement die Kraft nahm, sein eigenes malerisches Werk voll zu entfalten. Dem entsprechend fasste er im Herbst 1913 den Entschluss, zusammen mit seiner Familie an den Thuner See überzusiedeln, um sich dort ganz auf seine Malerei konzentrieren zu können. Das August Macke Haus Bonn präsentiert zur Zeit eine großartige Ausstellung mit über 120 Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden, die einen umfassenden Einblick in diese wohl bedeutendste Schaffensphase Mackes gibt.
Von Bernd Willscheid
13.10.2013
„David Roentgen’s Name ist den Kunstfreunden rühmlich bekannt. Deutschland hat um so mehr Ursache, auf diesen großen Künstler stolz zu seyn, da andere Nationen in der Art nichts ähnliches aufweisen können. Er verfertigte ohnlängst für den König von Frankreich ein mechanisches Kabinett für 3300 Schild-Louisd’or und erhielt das Prädikat „ebéniste-méchanicien du Roi et de la Reine de France“.
Johann Bernouli, Direktor der Berliner Akademie, 1784
Der Name der Stadt Neuwied, der Wirkungsstätte der Roentgens, entwickelte sich zu einem Begriff für auserlesene Möbelproduktion, ähnlich wie Meissen für erstklassiges Porzellan. Gelehrte, Wissenschaftler und Künstler, nennen wir Goethe, Lavater oder Basedow, sogar der preußische König besuchten die damals noch junge Residenz der wiedischen Grafen und Fürsten und besichtigten die Roentgen’sche Manufaktur.
Von Elli Grawe
8.10.2013
Der Apollinarisberg bei Remagen prägt mit seiner ab 1838 von Ernst Friedrich Zwirner errichteten neogotischen Kirche, deren Wahrzeichen ihre vier schlanken, hoch aufragenden, mit Filialen geschmückten Türme sind, auf markante Weise das Rheinpanorama. Bereits der Vorgängerbau, 1110 im Auftrag der Benediktinerabtei Siegburg errichtet, war eine bedeutende katholische Wallfahrtsstätte, beherbergte sie doch die Reliquie des hl. Apollinaris, die im Jahr 1164 von dem Kölner Erzbischof Reinald von Dassel aus Italien überführt wurde. Es wundert nicht, dass der Apollinarisberg auch in der Kunst ein bevorzugtes Motiv darstellt. Erhard Wacker hat in seiner neuen Publikation „Der Remagener Apollinarisberg in der Kunst“ eine Reihe von Bildern vom 17. Jahrhundert bis heute zusammengestellt, an der sich die Geschichte, Bedeutung und Rezeption dieser Kultstätte anschaulich ablesen lässt.