Von Anna Gesher
29. März 2016
Den Beginn des 20. Jahrhunderts markieren Revolutionen der Kultur und der Kunst. 1908 entwickeln Pablo Picasso und George Braque den Kubismus, Arnold Schönberg stößt 1909 im ersten seiner drei Klavierstücke op. 11 in die Atonalität vor. Im gleichen Jahr publiziert E. F. T. Marinetti das Futuristisches Manifest, Fauves und Expressionisten befreien die Farbe vom Gegenstand, der Blaue Reiter schwingt sich auf, Wassily Kandinsky vollzieht den Schritt in die Abstraktion, Mary Wigman tanzt expressiv…. Jahrhunderte alte Regeln werden in nur einem Jahrzehnt über Bord geworfen. 1914 jedoch beginnt ein grausamer Krieg, der Europa bis ins Mark erschüttert. Die neutrale Schweiz wird zum Fluchtpunkt vieler Künstler und Intelektueller. In der Hauptstadt Zürich entsteht 1916 Dada. Das ist 100 Jahre her und wird mit Ausstellungen und Aktionen vielerorts gefeiert. Unter dem Titel „Genese Dada“ widmet das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck Dada in seinem Beginnen besondere Aufmerksamkeit.
Präsentation einer Neuerwerbung im Roentgen-Museum Neuwied
Von Bernd Willscheid
16. Februar 2016
Eine Neuerwerbung der Museums-Stiftung Krüger für das Roentgen-Museum Neuwied konnte kürzlich präsentiert werden. Es handelt sich um einen Armlehnsessel aus der Zeit um 1805, der von Jean-Joseph Chapuis (1765-1864), einem Kunstschreiner in Brüssel gefertigt wurde. Wenig ist über Jean-Joseph Chapuis bekannt. Im Internet befindet sich die eine oder andere Angabe, so auch ein französischer Beitrag über die Chapuis-Möbel im Musée royaux d’Art et d’Histoire in Brüssel. Auch gibt es Sammler von Chapuis-Möbeln, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen. Eine umfangreiche Veröffentlichung ist allerdings bisher noch nicht erschienen. Dank der Recherchen von Wolfgang Thillmann können folgende Angaben festgehalten werden:
Die Digitalkünstler Reinhold Adscheid, Elmar Diks und Ferdinand Vogel
Von Denise Steger
2. Februar 2016
Die Anfänge der Digitalkunst markierten 1950 die „oscillographic artworks“ des amerikanischen Mathematikers Ben Laposky (1914-2000). Diese neue Kunstrichtung, bei der es bis in die 80er Jahre noch umstritten war, ob es sich überhaupt um Kunst handele, untermauerte der Wiener Herbert W. Franke (* 1927), der von 1973-1997 an der Münchner Universität Computer-Graphik und Computer-Kunst lehrte, mit einem ersten Buch und einer Reihe von Essays. Der Amerikaner John Whitney Senior (1918-1996), der 1949 seine ersten computeranimierten Filme der Öffentlichkeit präsentierte, erreichte mit seinem Meisterwerk „Arabesque“ 1975 internationale Anerkennung. 40 Jahre später ist die digitale Kunst eine nicht mehr wegzudenkende Richtung im Bereich der visuellen Ästhetik. Die Künstler Reinhold Adscheid, Elmar Diks und Ferdinand Vogel stellen sich den Herausforderungen dieses wohl grenzenlosen Mediums und präsentieren zurzeit ihre Werke in den Treppenhausetagen der Industrie und Handelskammer in Köln.
Von Denise Steger
13. Juni 2015
Wenn ich den Pinsel hebe, um ein wildes Wesentliches zu dirigieren, mischt die Farbe das Licht auf. Mit schier unendlicher Liebe treib sie die Form aus ihrem Rahmen, und nichts ist, wie es scheint. Kein Klecks sitzt anschließend nicht genau dort, wo ich ihn haben will, in Freiheit.
Ich lebe aus – durch – mit – in der Malerei und teile meine Lust dem mit, der schaut.
Dieses Statement, das MAF Räderscheidt anlässlich ihrer Ausstellung mit dem deutungsreichen Titel „Die Angst der Geister in nächtlichen Gärten“ in der Prova-Galerie in Linz am Rhein äußerte, bezeichnet ihr Werk auf den Punkt genau. Noch bis zum 28. Juni zeigt die Künstlerin mehr als 15 ihrer großformatigen Ölgemälde. Es sind traumhafte Visionen, geprägt von subtiler Kulturkritik und tiefen Zivilisationsängsten. Die Farbigkeit ihrer Bilder ist aufwühlend, die hohe Emotionalität in Form gebannt – in einer komplexen Bildanlage, die es für den Betrachter gilt, zu ergründen.