ISTHME

Von Denise Steger
8.9.2013

Isthme 

Die bretonische Künstlerin Isthme (Isabelle Thomas-Loumeau) stellt anlässlich eines Künstleraustausches der Partnerstädte Linz am Rhein – Pornic zusammen mit acht weiteren Kollegen ihre Werke in der Stadthalle in Linz aus. Die in Nantes geborene graduierte Politikwissenschaftlerin und Städteplanerin studierte nach ihrer Übersiedelung nach Kanada bildende Kunst am Saidye Bronfman Center in Montreal und arbeitet seit dieser Zeit als Malerin. 2007 nach Frankreich zurückgekehrt, entwickelte sie in der Region Pays de Loire, zwischen dem Atlantischen Ozean und der Loire-Mündung, ihr zeichnerisches und malerisches Werk. Als leidenschaftliche Seglerin, die zweimal den Atlantik überquert hat, sind es vor allem ihre Im- und Expressionen von der Weite, der Gewalt, aber auch der Ruhe des Ozeans, die den Betrachter in den Bann ziehen.

Isthme paraphrasiert in ihren querformatigen, über 1m breiten Kohlezeichnungen mit dem Serientitel „Traversée“ immer wieder das Meer, seine Wellen, seine Strudel, die Höhen und Tiefen, seine Berge und Täler – Räumlichkeit in der Fläche. Ein Leben nicht nur am, sondern über große Zeiträume im Meer, jenseits aller Zivilisation, lässt eine seelische Verbundenheit mit der Natur des Wassers wachsen, die in Isthmes Bildern ihren Ausdruck findet. Sie erspürt den Charakter des Meeres, die Tektonik der Wellen, ihre Funktionalität in der Bewegung, versucht, ihr Geheimnis zu ergründen. Das sich immer wieder brechende Schwarz-Weiß der Flächen suggeriert die Reflektionen des Lichts. Auf Augenhöhe mit dem Meer: Die Wellen, mal weiter, mal wie mit einem Zoom herangezogen beherrschen das Bild, der Horizont ist nur als schmaler Streifen sichtbar.

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Die „Architektur“ der Welle wird besonders in Isthmes linearen Zeichnungen deutlich, ein unregelmäßiges Netz, das in seiner Verdichtung den Aufbau, die Schwingung, ein tiefes Eindringen in die „Seele“ der Woge bezeugt, die keinen Augenblick ruht und dennoch als Ganzes erfasst wird.

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Türkis und Blau bestimmen die Bilder jener Wellen, die in Unter-und Nahsicht gemalt sind: Ein Perspektiv- und Formatwechsel (40 x 40 cm), der die unmittelbare Konfrontation mit dem Wasser spiegelt. Isthme schafft hier eine Serie, die in ihrer Varionenbreite unerschöpflich ist, Momentaufnahmen eines Gefühls, eines Eindrucks, spontan, persönlich, direkt und sehr nah.

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Isthmes Serie „Estuaire“ spiegelt ihre Impressionen des Deltas der Loire bei St. Nazaire, unweit von Pornic gelegen, wieder. Auch hier ist das Wasser das alles beherrschende Element, jedoch ruhiger als der Ozean. Leichten horizontalen Wellenbewegungen werden sich biegende Schilfrohre vertikal entgegengesetzt. Die in Licht getauchte Bewegung des Wassers wir durch das Irdische, das Vegetabile, im Boden verankerte, in Form von dunklen Linien ergänzt. Auch hier gelingt es Isthme, durch ihre schlichte, klare, intuitive Zeichensprache, das Atmosphärische unverwechselbar einzufangen.

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www.isthme-art.com

Das Copyright für alle Abbildungen liegt bei der Künstlerin.

"Ausstellung Pornicer Künstler in Linz"
Stadthalle, Strohgasse, 53545 Linz am Rhein

Öffnungszeiten:
Do./ Fr. 12./ 13. September 2013, 15 – 19 Uhr
Sa./ So. 14./ 15. September 2013, 11 – 19 Uhr

 

 

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